Die erste urkundliche Erwähnung Harbshausens
Im Jahre 1245 wurde Harbshausen erstmals in einer Urkunde erwähnt. Ludwig von Vöhl und seine Brüder verkauften die Mühle von Lotheim an das Kloster Haina. Diese Übertragung wurde in schriftlicher Form festgehalten und durch Zeugen bestätigt. einer dieser Zeugen war der Grebe, so nannte man damals den Bürgermeister, Hermann zu Harbshausen (Harprachtishusen).
Natürlich war Harbshausen schon viel älter, aber davor konnte man dies nicht beweisen. Vor über 760 Jahren hat Kloster Haina große Besitzungen der ehemaligen Herrschaft Itter erworben. Um diesen Besitz zu sichern hat es alle Erwerbsaktionen schriftlich gemacht, denn die in Klosterschulen gebildeten Mönche konnten lesen und schreiben. Da damals vor allem die einfachen Bürger es noch nicht konnten, ist das wirkliche Alter vieler Dörfer nicht feststellbar.
An den unterschiedlichen Schreibweisen des Ortsnamens Harbshausen in der folgenden Liste sollte man sich nicht stören. Es handelt sich dabei um die unterschiedlichen Schreibauslegungen der Mönche.
– Harbshausen, Amtsgericht Vöhl- Harprachtishusen um 1240 Z.H.G. 3/48
– de Harprachteshusen um 1261 Wyss, 1,174
– Hartpratshusen um 1269 NA Haina
– Hartpraytishusen um 1259 NA Haina
– Hartbrateshusen um 1280 Baur 1, 234
– Harptzhusen um 1479 NA Haina
Dorf der Herrschaft Itter, das vielleicht um 1240 denen “von Vöhl”. Jedenfalls stellen diese den dortigen Greben ein. Dann erwarb Kloster Haina hier Besitz.
Im 15. Jahrh. gehörte H. zum Dekanat Vöhl (Würdtwein D,9)
1585: 14 Haushaltungen1895: 83 Einwohner Adelige von H. 1261, 37).
Nach der Reformation Filial v. Kirchlotheim.
Harbshausen hat derzeit 167 Einwohner und liegt 300 m über NN, 4,21 km², auf der Höhe über dem Edersee (Südufer). Im Ort befinden sich einige Gewerbebetriebe, Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Bauernhofpensionen.
Die Kapelle zu Harbshausen
Die Kapelle wurde im Jahre 1570 erbaut. Wegen Baufälligkeit begann man im Jahre 1720 mit einem kompletten Neuaufbau , der 1721 vollendet wurde.
Im August des Jahres 1726 ist endlich die neuerbaute Kirche mit Inneneinrichtung fertig gestellt. Sie erhielt eine neue Kanzel, Emporbühnen und Bänke.
Die Legende vom Lindwurm zu Harbshausen
Der Ursprung der Geschichte vom Lindwurm liegt weit zurück und ist mit der Geschichte Harbshausens eng verwoben. Eines Tages sei er bei der Reinigung des Dorfteiches aus den Tiefen des Wassers und des Schlammes emporgestiegen.
Sein Anblick habe alle Harbshäuser in Angst und Schrecken versetzt. Sie bangten um ihr Dorf und um ihr Leben. Entschlossen bewaffneten sie sich mit Äxten, Mistgabeln und Dreschflegeln, und es gelang ihnen, den Lindwurm zu überwältigen und in Ketten zu legen. Sie brachten ihn zum Dorfteich zurück und versenkten ihn in Wasser und Schlamm.
Mit dieser mutigen Tat wehrten die Harbshäuser Unheil und Böses von ihrem Dorfe ab. Von Stund an wurden sie wegen ihrer Tapferkeit die Lindwürmer genannt. Als Warnung vor allem Bedrohlichen, das ihrem Dorf widerfahren könnte, nahmen sie den Lindwurm in ihrem Wappen auf.